Nicht Entweder-oder, sondern Sowohl-als-auch?

Von: Kay Biesel, Andreas Jud, David Lätsch, Clarissa Schär, Stefan Schnurr, Andrea Hauri, Daniel Rosch

Stichwörter: Abklärungsinstrument, Dokumentation, Kindeswohlabklärung, Prozessmanual Qualitätssicherung, Risikofaktoren, Schutzfaktoren

Zusammenfassung: In der Schweiz wurden in der jüngeren Vergangenheit zwei Modelle zur professionellen Abklärung des Kindeswohls entwickelt: Das "Berner und Luzerner Abklärungsinstrument zum Kindesschutz" sowie das "Prozessmanual zur dialogisch-systemischen Kindeswohlabklärung". Der Beitrag geht der praxisrelevanten Frage nach, ob die unterschiedlichen Ansätze als Entweder-Oder-Optionen verstanden werden müssen oder ob sie sich sinnvoll miteinander kombinieren lassen. In einem ersten werden die beiden Modelle von den Entwicklerinnen und Entwicklern einzeln dargestellt und erläutert. In einem zweiten Teil zeigen sie auf, dass aus fachlicher Sicht nichts gegen eine kombinierte Nutzung der Modelle spricht. Beide gehen sie insbesondere vom Grundsatz aus, dass die Partizipation von Kindern und Eltern eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgsversprechende Arbeit im Kindesschutz ist. Sollen die Modelle kombiniert genutzt werden, dürfte sich aus organisatorischer Sicht allerdings meist eine zeitlich gestaffelte Einführung empfehlen.

ZKE 2/2017 Seite 139 ff.